Die Debattiergesellschaft Jena ist Ausrichterin der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2018.
Das Motto des Turniers lautet Vielfalt durch Widerspruch: In einer pluralen Gesellschaft ist die Fähigkeit, andere Standpunkte zu akzeptieren, ein hohes Gut.
Freiheit, Kreativität und Fortschritt brauchen eine Atmosphäre der Gelassenheit und Toleranz. Zu oft prägen aber Überforderung und Angst unsere Reaktionen auf das Ungewohnte und Andere und drohen so, den sachlichen und friedlichen Austausch zu ersticken. Im Debattieren öffnen wir uns, die Dinge anders zu sehen. Wir trainieren, Widerspruch zu äußern und Widerspruch zu ertragen. Das ist für unsere Gesellschaft von enormer Bedeutung. Denn Toleranz braucht nicht nur Überzeugung, sondern auch Übung.
Beim Debattieren treten Teams in einem sportlichen Wettstreit gegeneinander an. Zu verschiedenen strittigen Themen argumentieren sie mit einem zugelosten Standpunkt (Pro / Contra) und in einem geregelten Format, das unter anderem sicherstellt, dass alle Parteien die gleiche Redezeit erhalten. Jede Debatte wird von einer Jury aus erfahrenen Debattierer*innen bewertet. Dabei wird neben rhetorischen Eigenschaften der Rede vor allem in den Blick genommen, wie die Seiten argumentativ auf die Gegenseite eingehen.
Das Spektrum der zur Debatte stehenden Themen ist breit und reicht von philosophischen und gesellschaftlichen Grundsatzdebatten über Themen der Wirtschaft, der internationalen Politik bis hin zu Debatten über Kultur und Sport. Exemplarische Themen sind etwa: »Sollten wir eine Erbschaftssteuer von 100% einführen?«, »Sollten öffentlich finanzierte Theater über ihren Spielplan abstimmen lassen?«, »Sollte die Übertragung von Boxwettkämpfen verboten werden?«, »Sollte Doping legalisiert werden?«, »Sollte Großbritannien am Ende der Brexit-Verhandlungen erneut ein Referendum über den Austritt aus der EU durchführen?«, »Sollte es eine Frauenquote für Vorstände von DAX-Unternehmen geben?«
Dieses breite Spektrum an Themen fördert die politische Bildung und die analytischen Fähigkeiten der Debattierer*innen. Da die jeweilige Rolle zugelost wird, schult das Debattieren auch argumentative Kompetenzen und trainiert Toleranz und die Fähigkeit, sich in andere Positionen hineinzuversetzen und sachlich zu argumentieren. Diese Fähigkeiten spielen in unserer demokratischen Gesellschaft eine große Rolle. Aus diesem Grund wird der Verband der Debattierclubs an Hochschulen seit 15 Jahren von der Wochenzeitung DIE ZEIT unterstützt und der Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt war bis zum Ende seines Lebens Schirmherr der ZEIT-DEBATTEN-Serie und der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft.
Die Meisterschaft wird über das verlängerte Pfingstwochenende, vom 18.-21. Mai 2018, stattfinden.
Die Ehrengäste des Finales bilden die Ehrenjury, die den Preis für die beste Rede vergibt. Wir danken unseren Ehrengästen, dass sie mit ihrer Teilnahme unser Turnier und damit das Debattieren insgesamt unterstützen: